Autor: Lucie Patzwahl

Hamburg – Airbus und Lufthansa Technik

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Sonntag
Sonntag Morgen, 6:00 Uhr, Hauptbahnhof München. Das Wetter ist kalt und regnerisch. Trotzdem finden sich bis zur Abfahrt um 6:17 Uhr alle 14 Teilnehmer ein. Bei Ingolstadt liegt Schnee und Raureif auf den Feldern. Gegen Mittag schiebt sich der ICE in den Bahnhof in Hamburg, das Wetter ist nordisch kühl und windig. Aber das Wetter ist ja nicht der Grund, warum wir nach Hamburg gefahren sind. Wir sind da, weil wir Jets und die Technik dahinter sehen wollen, und natürlich auch die Stadt im Norden.

Als erstes fahren wir mit der U-Bahn zu unserem Hostel in St. Pauli, direkt auf der Reeperbahn. Auch dies ist für den normalen Münchner ein ungewöhnlicher Ausblick. Und da wir schonmal da sind, trotzen wir auch dem Wetter und machen uns zu Fuß auf den Weg zu den Landungsbrücken. Dort angekommen und gestärkt mit Pommes und Fischbrötchen starteten wir zu einer Rundfahrt durch den Hamburger Hafen. Dabei ging es neben der Werft von Lürssen und dem Containerhafen auch durch die Speicherstadt und vorbei am neuen Wahrzeichen der Stadt – der Elbphilharmonie. Zu dieser gingen wir dann anschließend um uns von der Plaza aus die Stadt anzusehen. Nach dem Abendessen feierten wir bei einem Pubkonzert und dann war es auch schon längst Zeit ins Bett zu gehen.

Montag
Aber nun – wie man in Hamburg sagt – Butter bei die Fische: Auf nach Finkenwerder zu Airbus! Nach der Einweisung fahren wir zu einer Einführung über den Standort Finkenwerder und was dort gebaut wurde und wird: von den Flugbooten von Blohm & Voss bis zu Airbus mit seinen rund 15 000 Mitarbeitern. Dann ging es zur Endmontage der A320 Familie, wo wir die Fertigungsstraße vom Zusammenfügen der Rumpfsegmente bis zur fertigen Zelle begutachten konnten. An der nächsten Station wurde gerade eine A321LR für Air New Zealand fertiggestellt. Als Zwischenstopp schauten wir noch bei einer kleinen Ausstellung der Flugzeuge vorbei, die früher hier am Standort gebaut wurden.. Neben einer Transall, einer seltenen HFB 320 (dem einzigen Passagierflugzeug mit positiver Pfeilung), stand dort, wie man uns versicherte, die einzige Boeing auf dem Airbus Gelände – eine Super Guppy. Dieses (zugegeben etwas unförmige) Flugzeug wurde für das Apollo Programm gebaut und wurde später von Airbus gekauft, um Flugzeugteile quer durch Europa zu fliegen. In den Neunzigern wurde es durch die Airbus Beluga abgelöst.
Anschließend gab es noch ein Highlight, die Produktion der Rumpfteile für die A380. Ein einzelner Blick auf den Rumpf lässt eine A320 wie Spielzeug erscheinen. Die Teile sind so groß, dass sie mit dem Schiff nach Toulouse gebracht werden müssen, hier muss selbst die Beluga kapitulieren. Als letztes konnten wir noch die Ausstattung für die A380 begutachten. Nach dem Zusammenbau in Frankreich werden die Jets nach Hamburg geflogen. Dort finden dann die Innenausstattung, die Lackierung statt und die Übergabe an den Kunden statt. Allein der Durchmesser der Engine Alliance oder Rolls Royce Triebwerke entspricht dem Rumpfdurchmesser einer A320.


Anschließend machten wir uns auf der Suche nach einem Mittagessen, um uns dann nach einer kurzen Pause das Miniaturwunderland anzuschauen. Obwohl wir dort etwa drei Stunden waren, haben wir sicher nicht jedes Detail gesehen, die Figuren und Darstellungen sind einfach zu umfangreich. Besonders der Flughafen hatte es unseren Teilnehmern angetan, komplett mit An- und Abflugstafel, Push-back für die Flugzeuge und Flughafenfeuerwehr. Da danach alle ziemlich hungrig waren, ging es im Anschluss zum Italiener, wo wir uns auf Deutsch, Englisch, Italienisch und Portugiesisch verständlich machten. Der nachfolgende Besuch in einer Musikkneipe beschränkte sich dann durch die Qualität des DJs einerseits, andererseits durch die fortgeschrittene Zeit.

Dienstag
Zu unserem Glück war die nächste Exkursion bei Lufthansa Technik erst um 13:00 angesetzt, so dass wir nach ein paar Stunden Schlaf noch frühstücken konnten. Nach einer Begrüßung und einer kurzen Einleitung des größten MRO Konzerns der Welt, konnten wir die Werkshallen betreten. Dort werden neben der Line und Base Maintenance für Flugzeuge und Triebwerke auch Modifikationen an Fluggerät sowie die Planung und Ausstattung von VIP Flugzeugen vorgenommen. Als erstes konnten wir die Überholung der General Electric GEnX Triebwerke begutachten, anschließend konnten wir die A319 ansehen, die im Moment für die Open Skies Mission ausgerüstet wird. Als nächstes konnten wir uns im Schatten der dort geparkten Eurowings A320 einige Anekdoten zu Missgeschicken im Groundhandling dieser Jets anhören. Obwohl für uns nicht Teil der Vorlesungen, war dies sowohl sehr erhellend als auch unterhaltsam. Als nächstes ging es wieder mit Triebwerken weiter, und zwar mit den CF6-80 aus dem allseits beliebten Jumbo-Jet. Dann gab es noch einen Abstecher zum Reinigen/Rissprüfen, wo nach einer gründlichen Reinigung der Triebwerksteile mit Hilfe von fluoreszierendem Öl geprüft werden kann, ob sich dort Haarrisse ausbildet haben. Für uns war das bei der Faszination an all der Technik auch eine Erinnerung, dass man dort auch die Verantwortung für Menschenleben hat. Nachdem wir die Wartung der A320 Triebwerke besucht hatten, konnten wir noch erahnen, was bei der Ausstattung der VIP Flugzeuge passiert. Da wir im Angesicht der dann doch eher bescheidenen eigenen Finanzkraft vom Erwerb eines eigenen Jets für uns oder unsere Familienmitglieder absehen mussten, traten wir wieder den Weg zum Eingang an. Dort bekamen wir noch einen Vortrag zu den Einstiegsmöglichkeiten bei Lufthansa Technik, insbesondere zu den Trainee Programmen. Da kann man sich den Wechsel in den Norden schon überlegen…

Pünktlich ging es dann wieder mit einem Abstecher zum Hostel an den Bahnhof. Von dort ging es dann wieder zurück nach Bayern. Obwohl wir nur kurz vor Ort waren, wir haben viel mitgenommen. Airbus, Lufthansa Technik und vor allem auch die Stadt Hamburg. Das kalte und windige Wetter, konterkariert vom geradlinigen, trockenen nordischen Humor. Die Versuchung ist da, die Frauenkirche gegen den Michel einzutauschen, Bergstiefel gegen Bootsschuhe und Astra gegen Augustiner. Okay, der letzte Punkt war nicht ernst gemeint^^ Wir werden aber auf jeden Fall wieder kommen…

Exkursion zum DLR – Robotik und Flugexperimente

Die erste Exkursion in diesem Semester führte uns zu einer altbekannten Adresse, dem DLR in Oberpfaffenhofen – diesmal jedoch in zwei uns noch unbekannte Institute.
Die erste Station war die Abteilung für Flugexperimente. Diese plant und führt die sogenannten Kampagnen durch, Messprogramme mit den Flugzeugen des DLR. Dazu verfügt das DLR über Europas größte Flotte an Forschungsflugzeugen. In Braunschweig kümmert man sich um die Versuche am Flugzeug, die Kollegen in Oberpfaffenhofen über die Forschung mit dem Flugzeug.

In erster Linie wird mit dieser Flotte Erdbeobachtung und Atmosphärenforschung betrieben. So waren zum Beispiel beim Ausbruch des (unaussprechlichen) isländischen Vulkans Eyjafjallajökull die Flugzeuge des DLR die einzigen Jets am gesamten Himmel Europas. Um diese Mission zu erfüllen, sind in Oberpfaffenhofen mehrere Flugzeuge stationiert. Neben der altgedienten Dassault Falcon 20E, die schon seit 40 Jahren für das DLR Atmosphärenforschung betreibt, gibt es noch eine Dornier Do-228, die primär zur Erdbeobachtung mit Radarsensoren verwendet wird. Das Kronjuwel in Oberpfaffenhofen ist jedoch eine umgebaute Gulfstream G-550, genannt HALO. Diese Spezialanfertigung ist in der Lage bis zu 10 Stunden lang in einer Höhe von bis zu 15km atmosphärische Messungen durchzuführen und damit nahezu einzigartig auf der Welt. Diese Kampagnen führen die HALO immer wieder rund um den Globus, von Europa mitten über den Atlantik bis nach Taiwan. All diese Flugzeuge konnten wir uns aus der Nähe ansehen und Fragen stellen. Auch vor Ort ist die Cessna Caravan, der „fliegende Hörsaal“, bei dem auch Studenten der TUM im Rahmen der Summer School des DLR und der Uni Braunschweig teilnehmen können. Für mehr Infos dazu einfach am Ende des Sommersemesters nach den Plakaten Ausschau halten.


Die nächste Station war am Institut für Robotik und Mechatronik (RMC). Zuerst wurden wir von Herrn Muskardin abgeholt, der sich bereit erklärt hatte, uns das Institut genauer zu zeigen. Die erste Station war ein Laufroboter, der durch Torque Control gesteuert wird. Das heißt, dass nicht die Position, sondern das Drehmoment des Roboters geregelt wird. Daneben kann er auch selbstständig stehen, laufen und ist dank einer integrierten Batterie nicht an Kabel gebunden. Der nächste Versuchsaufbau hatte die Aufgabe, Roboter remote zu operieren. Dazu war ein Roboter in einer fiktiven Marsumgebung aufgestellt. In einer Aufgabenstellung wurde der Roboter vom Astronauten Alexander Gerst von der internationalen Raumstation ISS aus gesteuert, um diese Art der Steuerung zu testen. An der nächsten Station ging es um kooperatives Arbeiten zwischen Robotern und Menschen. Die Herausforderung in diesem Gebiet ist es, den Roboter „nachgiebig“ zu machen. Dazu verfügt „David“ über Federn in allen Gelenken sowie Sehnen, mit denen er seine Glieder anspannen kann. Eine weitere Forschungsstelle des RMC ist die Bedienung von Robotern, die sich im Weltraum befinden. Ein Forschungsgebiet ist hier vor allem die hohe Latenz zwischen Roboter und Mensch aufgrund der großen Entfernung. Anschließend beschäftigten wir uns mit einer Roboteranlage, die sich mit On-Orbit Servicing sowie dem De-Orbiting von unkooperativen Satelliten befasst. Als letztes ging es noch um die Flugrobotik. Hier liegt der Fokus besonders auf der Höhenforschung mit langen Flugzeiten (Stichwort Pseudosatellit). Als Teil des Projekts wird das Landen auf einem Fahrzeug erprobt, um das Fahrwerk einsparen zu können. Das erfordert natürlich eine entsprechende Regelung, die dies unter allen Umständen durchführen kann.

Wir wollen uns bei den Mitarbeitern am DLR danken, besonders Herrn Muskardin und Herrn Geiger für die Planung und Durchführung. Wir finden die Atmosphäre am DLR, die Begeisterung, mit der alle hier an ihren Projekten arbeiten und die sie uns vermitteln, immer wieder toll – wir kommen gerne wieder.

Workshop Drohnenabwehr bei der ESG


Nachdem wir die ESG schon auf der ILA 2018 besucht hatten, waren wir am 4. Juni in der Firmenzentrale in Fürstenfeldbruck. In Berlin hatten wir schon einen Ausblick auf das Thema des Workshops bekommen, denn die Technik zur Drohnenabwehr war dort bereits ausgestellt.

Was macht ESG?
Die ESG, Elektroniksystem- und Logistik GmbH, ist ein Unternehmen, dass sich auf System- und Softwareentwicklung spezialisiert hat. Zum Produktportfolio gehören Projekt- und Technologie-beratung, die Entwicklung und Betrieb von Sicherheitsrelevanten Informationsinfrastrukturen sowie die Systemintegration von Plattformen. Neu ist dabei das Gebiet Drohnenabwehr.

Was war das Thema des Workshops?
Hierbei geht es um Drohnenabwehr. In den letzten Jahren haben kommerziell erhältliche Drohnen vermehrt (Beinahe-) Zusammenstöße mit Flugzeugen verursacht, und im Nahen Osten wurden diese auch schon in kriegerischer Absicht eingesetzt. Daraus leitet sich die Fragestellung ab, wie man mit solchen Gefährdungen hier in Europa umgehen kann. Dafür müssen zum Beispiel Großveranstaltungen wie Fußballspiele, Infrastrukturen wie Atomkraftwerke oder Justizvollzugsanstalten betrachtet werden. Um Flughäfen und andere Objekte und Veranstaltungen zu schützen, hat die ESG zusammen mit mehreren Industriepartnern das Abwehrsystem Guardion entworfen, das einfliegende Drohnen erkennen, identifizieren und abwehren kann.

Nachdem nicht alle Teilnehmer des Workshops mit in Berlin dabei waren, wurde uns nochmals das Konzept des Systems erklärt. Anschließend machten wir noch einen kleinen Abstecher zu einem Softwaresimulator für den Jet Tornado; ein weiteres Produkt, um das sich die ESG kümmert. Der primäre Unterschied zu einer Exkursion bestand darin, dass wir uns hier auch selbst einbringen sollten. Das Thema des Workshops bestand darin, einen Blick in die Zukunft zu werfen und daraus Anregungen für die Weiterentwicklung von Guardion zu liefern. Hier konnten wir, als „Unbedarfte“, quer einsteigen und zusammen mit den Experten der ESG Ansätze für die Entwicklungen der Zukunft entwickeln. Vielleicht wird die eine oder andere Idee in einigen Jahren ihren Weg in die Technik der ESG finden.

Für uns war es eine einzigartige Möglichkeit, eine bisher wenig bekannte Technologie kennen zu lernen, die jedoch in der Zukunft große Bedeutung bekommen wird. An dieser Stelle nochmals vielen Dank an Frau Huber, Frau Hildenbrand für die reibungslose Organisation und die spannenden Themen und alle anderen Mitarbeiter, die sich für uns Zeit genommen haben.

Additive Fertigung mit EOS


3D-Drucken, in der Fachsprache „additive Fertigung“ genannt, ist in den letzten Jahren zu einem viel diskutierten Thema geworden. Kaum eine Technologie hat in den letzten Jahren so viel Wirbel erzeugt – nicht nur in der Industrie, sondern auch an den Universitäten. Um uns zu diesem Thema fortzubilden, haben wir uns bei der EOS GmbH angekündigt. EOS ist einer der Weltmarktführer auf diesem Gebiet und in Krailing bei München beheimatet. Organisiert hat diese Exkursion Johannes Brommer von der EUROAVIA in Stuttgart, an dieser Stelle vielen Dank für die Organisation.

Die Filamentdrucker, die inzwischen in vielen Hobbykellern zu finden sind, sind für den industriellen Gebrauch nicht geeignet. Besonders wichtig sind hier hohe mechanische Belastbarkeit, genaue Toleranzen und reproduzierbare Prozesse. Deswegen müssen andere Technologien verwendet werden. EOS setzt auf das Lasersintern: Dabei wird das Plastik- oder Metallpulver mit einem starken Laser aufgeschmolzen. Dadurch entsteht ein homogenes Gefüge, welches höchsten Belastungen standhält. Nebenbei stellt EOS auch entsprechende Pulver für die Maschinen sowie verschiedene Trainings für die Kunden bereit. Erst durch derartige Technologien ist es möglich, additive Fertigung für anspruchsvolle Anwendungen zu verwenden. Als Endkunden sind neben der uns bekannten Luft- und Raumfahrt auch der Automobilbau, medizinische Anwendungen oder Lifestyle Produkte zu nennen.

Nach einem kurzen Vortrag über das Unternehmen bekamen wir eine Tour durch den Showroom. In diesem kann man die kunststoff- und metallverarbeitenden Maschinen in Aktion beobachten. Dazu konnten wir alle Fragen stellen die uns eingefallen sind – diese waren so zahlreich, dass wir praktisch die gesamte Mittagspause damit verbrachten. Dann ging es auch schon mit dem nächsten Vortrag weiter, von Additive Minds, der Consulting Abteilung von EOS. Diese ist aufgrund der großen Nachfrage aus der Industrie eine der am schnellsten wachsenden Abteilungen. Es ging um das Potential in der Luft- und Raumfahrt und darum, wie man konventionelle Technologien ersetzen kann. Als letztes unterhielten wir uns noch über Einstiegsmöglichkeiten bei EOS – schon aufgrund der großen Nachfrage in diesem Gebiet gibt es viele offene Stellen zu besetzen. Anschließend ging es wieder zurück an die Uni, ausgestattet mit neuen Erkenntnissen und Berufsperspektiven und bewaffnet mit einem 3D–gedruckten Katapult – Reichweite: circa ein halber Hörsaal^^

Als letztes noch vielen Dank an EOS für die Zeit und den Aufwand und danke an alle die gekommen sind, es wird wahrscheinlich nicht das letzte Mal sein…

Exkursion zur ILA 2018


Jedes Jahr muss bei der EUROAVIA München eine Airshow im Kalender stehen. Nach der Paris Airshow 2017, hieß unser diesjähriges Ziel Berlin.
Das erste Highlight für viele von uns war schon der Hinflug nach Berlin. Nachdem leider immer mehr A340-600 ihrem Ende entgegenschauen, haben wir auf dem Kurzstreckenflug (MUC-TXL) die Möglichkeit ergriffen mit dem eleganten Airbus zu fliegen.
Am Freitag und Samstag hatten wir dann über eine Einladung der ESG Zutritt zur Luft-und Raumfahrtausstellung ILA Berlin. Während des Fachbesuchertages hatten wir genug Zeit uns über potentielle Arbeitergeber und neue Technologien zu informieren. Viele Messestände und eine abwechslungsreiche Flugshow unterhielten uns den ganzen Tag.

Bei tollem Wetter besuchten wir auf Einladung von AIRBUS exklusiv als VIP Gäste den 100. an Emirates ausgelieferten A380, bestaunten das weltgrößte Flugzeug, die AN-225, und unterhielten uns mit der Besatzung eines CH-47 Chinook. Ein Tag hätte für all die Highlights der ILA nicht ausgereicht und so freuten wir uns am Samstag auf den 2. Tag auf der ILA, einer der Publikumstage. Eine exklusive Führung am Stand der ESG mit einem guten bayrischen Weißwurstfrühstück eröffneten den Tag. Im Technikwagen erfuhren wir mehr über die Technologien, die bei der Drohnenabwehr zum Einsatz kommen. An dieser Stelle vielen Dank an alle beteiligten Mitarbeiter der ESG für den spannenden Einblick und die sehr gute Verpflegung. Den Nachmittag konnten wir noch einmal nutzen, um die restlichen Ecken der Messe zu erkunden oder in der Sonne die Flugkünste der Piloten zu bestaunen.

Aufgrund der größeren Menschenmassen und damit verbundenen längeren Wartezeiten, um beispielsweise in einen Kampfjet zu steigen, nahmen sich viele von uns die Zeit, die Flugshow in vollen Zügen zu genießen. Tolle Einlagen vom Tiger, dem A350, eine Vorführung von Abfangmanövern durch Eurofighter und viele andere Vorstellungen zogen uns in den Bann und so verging der Tag schneller als erwartet. Als ganze Gruppe zogen wir danach, um den Tag so richtig abzuschließen, durch das zum Leben erwachende Berlin und fielen müde in unsere Betten.

Da wir nicht nur reine Flugzeugenthusiasten sind, sondern auch kulturell die Stadt sehen wollten, folgte am letzten Tag das Sightseeing. Bei wunderbarem Wetter und super Stimmung haben wir in der Hauptstadt den „Olympiaturm“ (Fernsehturm) und den „Friedensengel“ (Siegessäule) entdeckt und in der legendären Linie 100 (im Doppeldecker, versteht sich) mehr Höhepunkte der größten Stadt Deutschlands bestaunt. Wir freuen uns jetzt schon auf weitere Events und Airshows, auf jeden Fall auf die ILA 2020.

AIRstudent 2018


Die AIRstudent ist eine Veranstaltung der Wirtschaftsförderung Bodenseekreis im Rahmen der AERO in Friedrichshafen. Und so waren wir vom 16. bis zum 18. April am Bodensee. Das Ziel dieses Karriereevents ist es, Studenten mit den Luft- und Raumfahrtunternehmen in der Bodenseeregion vertraut zu machen.
Nachdem wir am Montag auf der Messe Friedrichshafen eingecheckt und unsere Feldbetten bezogen hatten, ging es auf der Stelle weiter nach Immenstaad. Da wir uns an Deutschlands größtem See befanden, fuhren wir mit dem Schiff dorthin. Dabei hätten wir auch eine tolle Aussicht auf die Schweizer Berge gehabt, wenn sich die Region an diesem Tag nicht von ihrer regnerischen Seite gezeigt hätte. In Immenstaad befindet sich ein Werk von Airbus, wo wir den Nachmittag verbrachten. Dort werden Sanitäts- und Einsatzführungscontainer für die Bundeswehr, Drohnen zur Zieldarstellung und Erdbeobachtungssatelliten hergestellt. Auch für uns war der Anblick von vier Satelliten in einem Reinraum nichts Alltägliches. Abgerundet wurde der Abend mit einer Weinverkostung im Winzerverein in Hagenau, an der auch einige Firmen beteiligt waren. Dadurch konnten wir uns ungezwungen mit Vertretern von Liebherr, Brunel und dem Ingenieurbüro Heimann unterhalten. Neben einer Auswahl an Weinen bekamen wir auch eine Führung durch den Weinkeller, wobei wir einiges über Weinanbau lernen konnten.

Am nächsten Tag standen auch einige Firmenbesuche auf dem Programm. Zur Option standen Liebherr Aerospace in Lindenberg oder Diehl Aerospace und Diehl BGT Defence in Überlingen. Liebherr stellt unter anderem Flugsteuerungen, Aktuatoren und Fahrwerke für Flugzeuge her. Diehl Aerospace stellt Avionikbauteile und Diehl Defence Flugkörper her. All diese Firmen waren für uns Münchner noch neu und wir bekamen Einblicke in Bereiche, die wir bisher noch nicht kannten. Am Nachmittag waren wir beim Zeppelin NT und als Alternative das Zeppelin Museum oder das ZF Forum. Auch der Zeppelin war für uns eine Neuheit, eine von beeindruckender Größe. Danach hatten wir noch ein bisschen Zeit, die wir zu einem kleinen Rundgang durch die im Aufbau befindliche Messe nutzten. Im Anschluss ging es mit dem Karrieredinner weiter, bei dem zu jedem Gang des Abendessens zwei neue Firmenvertreter an den Tisch wechselten, ähnlich wie beim Speeddating.

Am Mittwoch, den letzten Tag, durften wir nach einem Frühstück am Messestand noch auf die AERO. Die AERO ist die größte Messe für Privatflugzeuge in Europa. Vertreten waren unter anderem Jets von Embraer, Pilatus und Cirrus sowie viele kolbengetriebene Flugzeuge wie Diamond aus Österreich und eine große Anzahl Ultralights. Stark war auch die Bundeswehr vertreten. Wir hatten die Möglichkeit in einen der „Hueys“ und einen EC-135 zu steigen. Nachdem der Münchner EUROAVIA Secretary von seinen Mitstreitern von der Messe geschleift wurde, ging es wieder nach Hause.
Alles in allem war die AIRstudent eine interessante Möglichkeit, sich diese eher unbekannte Luft- und Raumfahrtregion aus der Nähe anzusehen. Falls sich irgendwann in der Zukunft Lufttaxis durchsetzen, muss man sich bei der Anfahrt auch nicht mehr durch die ganzen Ortschaften am Bodensee zu stauen.

Soft Skills Training mit EESTEC

Seit März besteht eine Kooperation zwischen EUROAVIA München und EESTEC LC München. Nun wurden wir am letzten Wochenende vor Weihnachten zu einem Soft Skills Training eingeladen.
Das Training fand in der für uns eher ungewohnten Innenstadt statt. Nachdem wir unsere Trainer aus München und Karlsruhe kennengelernt hatten, ging es auch gleich mit einer Vorstellungsrunde los. Einige Gesichter waren uns noch von der Exkursion zu Airbus im November bekannt. Die meisten Teilnehmer kannten wir noch nicht, aber es dauerte nicht lange bis wir alle miteinander ins Gespräch kamen. Wir lernten viel Hilfreiches zum Thema Kommunikation, vor allem zur Gesprächsführung und zu konstruktivem Feedback. Ganz schnell war es 19:00 bis das Training endete und wir das Ganze noch bei Glühwein und Pizza ausklingen ließen.
Vielen Dank an EESTEC und die Trainer für die Einladung und Durchführung des Workshops. Wir freuen uns auf zukünftige Events, denn es wird sicher nicht die letzte gemeinsame Unternehmung sein…

Exkursion zu Lufthansa Technik

Für uns Studierende an der TU München sind startende Jets Teil des Alltags. Der Campus in Garching liegt direkt an der Einflugschneise des Münchner Flughafens. Aber das wirklich Spannende für uns ist ja die Technik dahinter. Deswegen waren wir am 7. Dezember bei Lufthansa Technik am Münchner Flughafen, um uns anzuschauen was notwendig ist, um die in München stationierte Airbusflotte in der Luft zu halten.
Nach einer kurzen Anreise zum Flughafen ging es auch schon richtig los. Ohne lange Einführung betraten wir die „heiligen Hallen“. Zuerst ging es um die Funktion der Hallen und deren Zukunft. Anschließend ging es um den sprichwörtlichen Elefanten im Raum, den Airbus A340-600.
In der Regel betrachtet der/die durchschnittliche Maschinenbaustudent/-in Flugzeuge primär als Gleichungssatz, dessen Berechnung bisweilen zur Verzweiflung führt, und eher selten als 60 Meter langen und 170 Tonnen schweren Leviathan, der direkt vor einem thront. Für uns eine wunderbare Gelegenheit sich den Vogel mal von allen Seiten anzusehen, und dies dann in Zusammenhang mit den universitären Inhalten zu setzen.

Aber damit war es noch lange nicht getan, denn die Führung ging im Airbus weiter, ein Anblick der auf den ersten Blick vertraut wirkt. Als normaler Passagier hat man aber nicht die Gelegenheit alle Ecken des Flugzeugs, von den Gallys bis zu den First Class Sitzen zu begutachten.
Für alle Luftfahrtinteressierten gibt im Flieger nur ein Ziel, das seit der Verschärfung der Sicherheitsbestimmungen unerreichbar scheint: Das Cockpit. Aber nicht heute, denn Herr Knon von Lufthansa nahm sich für jeden Einzelnen von uns Zeit und zeigte uns alles, was wir wissen wollten. Und angesichts der vielen Knöpfe und Bildschirme gab selbst für die eifrigsten Studierenden noch einiges Neues zu entdecken.
Als wir den Sicherheitsbereich des Flughafens wieder verlassen hatten, war die Sonne schon lange untergegangen – wir hatten die ursprünglich geplante Zeit weit überschritten, die Zeit war wie im Flug vergangen. An dieser Stelle vielen Dank an Lufthansa Technik für den wirklich tollen Einblick. Der Tag wird vielen sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben.
Anscheinend haben alle auch wieder den Weg aus dem Flugzeug geschafft, denn wir haben seitdem keine Anrufe aus Seoul erhalten mit der Bitte um Rücktransport…

Neuer Vorstand

Seit der Ordentlichen Mitgliederversammlung am 21. November hat EUROAVIA München e.V. einen neuen Vorstand. Der Kernvorstand setzt sich zusammen aus Lucie Patzwahl (President), Philipp Jansche (Secretary) und Tobias Petry (Treasurer).


v.l.n.r.: Tobias Petry (Kassenwart), Lucie Patzwahl (Präsidentin), Philipp Jansche (Schriftführer)

Außerdem wird der Vorstand durch einen erweiterten Vorstand (Executive Members) ergänzt. Jan Bilicki wird als Executive Member den Vorstand bei der Organisation von Events und Exkursionen unterstützen.

Der gesamte Vorstand freut sich auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2017/2018!

Hinter den Kulissen bei Airbus in Manching

In Manching bei Ingolstadt befindet sich das schlagende Herz der deutschen Luftfahrtindustrie, Airbus Defence and Space, die Heimat des Eurofighters. Und am 16. November hatten wir die Möglichkeit, uns all das aus nächster Nähe anzuschauen. Wir, das waren in diesem Fall mehr als 70 Studenten der Fachrichtungen Luft- und Raumfahrt, Elektrotechnik und Informatik aus München, Stuttgart und Karlsruhe. Dazu hatten wir EUROAVIA Stuttgart und die EESTEC in München, unsere Kollegen in der Elektrotechnik, eingeladen. An dieser Stelle vielen Dank an Biljana von EESTEC und Richard, President in Stuttgart. Alles in allem benötigten wir zwei Busse, um alle nach Manching zu bringen.
Nach einer kurzen Einleitung stellten wir fest, dass es einiges zu entdecken gab. Airbus D&S hatte für uns insgesamt zehn Stände aufgebaut, an denen sich die Abteilungen vorstellten und uns einen Einblick in ihre tägliche Arbeit gaben. Um diese zu betreuen war eine Vielzahl an Mitarbeitern vor Ort, oft unterstützt von Kollegen, die aus Neugier vorbeigekommen waren. Unsere Ansprechpartner reichten von Experten mit jahrzehntelanger Erfahrung über duale Studenten bis zu Absolventen, die dort gerade angefangen haben. Einer davon war Markus Geiser, unser ehemaliger President hier in München. Abgesehen von der Möglichkeiten bei Airbus einzusteigen, war es natürlich auch eine spannende Gelegenheit, zu sehen wie sich unsere Vorgänger an der Uni in der „echten Welt“ einbringen. Die Themen, die die Abteilungen vorstellten reichten von Mission Systems über Simulation und Komponentenprüfständen bis zu foto-optischer Bildverarbeitung. Viele der Aussteller boten nebenbei spannende Touren durch ihre Labors und Arbeitsstätten an. Unter anderem hatte man die Möglichkeit, den sogenannten „Iron Bird“ zu berücksichtigen, ein Mock-Up mit echten Aktuatoren und Sensoren (damit kann man die Funktion der Flugzeugsysteme nachstellen). Es gab ein Zentrum, in dem die Lösungen der Zukunft entwickelt und simuliert werden, so dass Konzepte und Einsatzszenarien schon im Entwicklungsstadium evaluiert und verbessert werden können. Auch war es möglich die Eurofighter Simulatoren zu besichtigen, wobei sich nur die wenigsten die einmalige Chance entgingen ließen, selbst einmal den Jet und seine Systeme zu bedienen. Normalerweise ist die einzige Gelegenheit für uns, ein Flugzeug aus der Nähe zu betrachten, der im Hof 6 stehende, nur halb vorhandene Alpha Jet. An diesem Tag war es jedoch ganz, ganz anders, da wir an einer Tour über das gesamte Werksgelände teilnehmen konnten. Erst aus der Nähe wird es deutlich was es heißt, wenn ein elf Tonnen schwerer Überschalljet (Eurofighter) direkt vor einem steht. Daneben konnten wir auch den Seefernaufklärer P-3, den neuen A400M und das „eye in the sky“, die NATO E-3’s begutachten. Als letztes gab es noch einen Blick in das werkseigene Museum, das unter anderem die letzten beiden flugfähigen Messerschmitt Bf 109 mit Originalmotor beherbergt.
Alles in allem war dies ein wirklich einzigartiger Tag, gespickt mit vielen neuen Einblicken und Chancen für alle von uns. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Airbus, alle Ansprechpartner waren wirklich sehr entgegenkommend und hatten viel Spaß daran, ihre Leidenschaft für Luftfahrt und der damit verbundenen Technologie mit uns Studenten zu teilen.