Monat: Mai 2018

Additive Fertigung mit EOS


3D-Drucken, in der Fachsprache „additive Fertigung“ genannt, ist in den letzten Jahren zu einem viel diskutierten Thema geworden. Kaum eine Technologie hat in den letzten Jahren so viel Wirbel erzeugt – nicht nur in der Industrie, sondern auch an den Universitäten. Um uns zu diesem Thema fortzubilden, haben wir uns bei der EOS GmbH angekündigt. EOS ist einer der Weltmarktführer auf diesem Gebiet und in Krailing bei München beheimatet. Organisiert hat diese Exkursion Johannes Brommer von der EUROAVIA in Stuttgart, an dieser Stelle vielen Dank für die Organisation.

Die Filamentdrucker, die inzwischen in vielen Hobbykellern zu finden sind, sind für den industriellen Gebrauch nicht geeignet. Besonders wichtig sind hier hohe mechanische Belastbarkeit, genaue Toleranzen und reproduzierbare Prozesse. Deswegen müssen andere Technologien verwendet werden. EOS setzt auf das Lasersintern: Dabei wird das Plastik- oder Metallpulver mit einem starken Laser aufgeschmolzen. Dadurch entsteht ein homogenes Gefüge, welches höchsten Belastungen standhält. Nebenbei stellt EOS auch entsprechende Pulver für die Maschinen sowie verschiedene Trainings für die Kunden bereit. Erst durch derartige Technologien ist es möglich, additive Fertigung für anspruchsvolle Anwendungen zu verwenden. Als Endkunden sind neben der uns bekannten Luft- und Raumfahrt auch der Automobilbau, medizinische Anwendungen oder Lifestyle Produkte zu nennen.

Nach einem kurzen Vortrag über das Unternehmen bekamen wir eine Tour durch den Showroom. In diesem kann man die kunststoff- und metallverarbeitenden Maschinen in Aktion beobachten. Dazu konnten wir alle Fragen stellen die uns eingefallen sind – diese waren so zahlreich, dass wir praktisch die gesamte Mittagspause damit verbrachten. Dann ging es auch schon mit dem nächsten Vortrag weiter, von Additive Minds, der Consulting Abteilung von EOS. Diese ist aufgrund der großen Nachfrage aus der Industrie eine der am schnellsten wachsenden Abteilungen. Es ging um das Potential in der Luft- und Raumfahrt und darum, wie man konventionelle Technologien ersetzen kann. Als letztes unterhielten wir uns noch über Einstiegsmöglichkeiten bei EOS – schon aufgrund der großen Nachfrage in diesem Gebiet gibt es viele offene Stellen zu besetzen. Anschließend ging es wieder zurück an die Uni, ausgestattet mit neuen Erkenntnissen und Berufsperspektiven und bewaffnet mit einem 3D–gedruckten Katapult – Reichweite: circa ein halber Hörsaal^^

Als letztes noch vielen Dank an EOS für die Zeit und den Aufwand und danke an alle die gekommen sind, es wird wahrscheinlich nicht das letzte Mal sein…

Exkursion zur ILA 2018


Jedes Jahr muss bei der EUROAVIA München eine Airshow im Kalender stehen. Nach der Paris Airshow 2017, hieß unser diesjähriges Ziel Berlin.
Das erste Highlight für viele von uns war schon der Hinflug nach Berlin. Nachdem leider immer mehr A340-600 ihrem Ende entgegenschauen, haben wir auf dem Kurzstreckenflug (MUC-TXL) die Möglichkeit ergriffen mit dem eleganten Airbus zu fliegen.
Am Freitag und Samstag hatten wir dann über eine Einladung der ESG Zutritt zur Luft-und Raumfahrtausstellung ILA Berlin. Während des Fachbesuchertages hatten wir genug Zeit uns über potentielle Arbeitergeber und neue Technologien zu informieren. Viele Messestände und eine abwechslungsreiche Flugshow unterhielten uns den ganzen Tag.

Bei tollem Wetter besuchten wir auf Einladung von AIRBUS exklusiv als VIP Gäste den 100. an Emirates ausgelieferten A380, bestaunten das weltgrößte Flugzeug, die AN-225, und unterhielten uns mit der Besatzung eines CH-47 Chinook. Ein Tag hätte für all die Highlights der ILA nicht ausgereicht und so freuten wir uns am Samstag auf den 2. Tag auf der ILA, einer der Publikumstage. Eine exklusive Führung am Stand der ESG mit einem guten bayrischen Weißwurstfrühstück eröffneten den Tag. Im Technikwagen erfuhren wir mehr über die Technologien, die bei der Drohnenabwehr zum Einsatz kommen. An dieser Stelle vielen Dank an alle beteiligten Mitarbeiter der ESG für den spannenden Einblick und die sehr gute Verpflegung. Den Nachmittag konnten wir noch einmal nutzen, um die restlichen Ecken der Messe zu erkunden oder in der Sonne die Flugkünste der Piloten zu bestaunen.

Aufgrund der größeren Menschenmassen und damit verbundenen längeren Wartezeiten, um beispielsweise in einen Kampfjet zu steigen, nahmen sich viele von uns die Zeit, die Flugshow in vollen Zügen zu genießen. Tolle Einlagen vom Tiger, dem A350, eine Vorführung von Abfangmanövern durch Eurofighter und viele andere Vorstellungen zogen uns in den Bann und so verging der Tag schneller als erwartet. Als ganze Gruppe zogen wir danach, um den Tag so richtig abzuschließen, durch das zum Leben erwachende Berlin und fielen müde in unsere Betten.

Da wir nicht nur reine Flugzeugenthusiasten sind, sondern auch kulturell die Stadt sehen wollten, folgte am letzten Tag das Sightseeing. Bei wunderbarem Wetter und super Stimmung haben wir in der Hauptstadt den „Olympiaturm“ (Fernsehturm) und den „Friedensengel“ (Siegessäule) entdeckt und in der legendären Linie 100 (im Doppeldecker, versteht sich) mehr Höhepunkte der größten Stadt Deutschlands bestaunt. Wir freuen uns jetzt schon auf weitere Events und Airshows, auf jeden Fall auf die ILA 2020.

AIRstudent 2018


Die AIRstudent ist eine Veranstaltung der Wirtschaftsförderung Bodenseekreis im Rahmen der AERO in Friedrichshafen. Und so waren wir vom 16. bis zum 18. April am Bodensee. Das Ziel dieses Karriereevents ist es, Studenten mit den Luft- und Raumfahrtunternehmen in der Bodenseeregion vertraut zu machen.
Nachdem wir am Montag auf der Messe Friedrichshafen eingecheckt und unsere Feldbetten bezogen hatten, ging es auf der Stelle weiter nach Immenstaad. Da wir uns an Deutschlands größtem See befanden, fuhren wir mit dem Schiff dorthin. Dabei hätten wir auch eine tolle Aussicht auf die Schweizer Berge gehabt, wenn sich die Region an diesem Tag nicht von ihrer regnerischen Seite gezeigt hätte. In Immenstaad befindet sich ein Werk von Airbus, wo wir den Nachmittag verbrachten. Dort werden Sanitäts- und Einsatzführungscontainer für die Bundeswehr, Drohnen zur Zieldarstellung und Erdbeobachtungssatelliten hergestellt. Auch für uns war der Anblick von vier Satelliten in einem Reinraum nichts Alltägliches. Abgerundet wurde der Abend mit einer Weinverkostung im Winzerverein in Hagenau, an der auch einige Firmen beteiligt waren. Dadurch konnten wir uns ungezwungen mit Vertretern von Liebherr, Brunel und dem Ingenieurbüro Heimann unterhalten. Neben einer Auswahl an Weinen bekamen wir auch eine Führung durch den Weinkeller, wobei wir einiges über Weinanbau lernen konnten.

Am nächsten Tag standen auch einige Firmenbesuche auf dem Programm. Zur Option standen Liebherr Aerospace in Lindenberg oder Diehl Aerospace und Diehl BGT Defence in Überlingen. Liebherr stellt unter anderem Flugsteuerungen, Aktuatoren und Fahrwerke für Flugzeuge her. Diehl Aerospace stellt Avionikbauteile und Diehl Defence Flugkörper her. All diese Firmen waren für uns Münchner noch neu und wir bekamen Einblicke in Bereiche, die wir bisher noch nicht kannten. Am Nachmittag waren wir beim Zeppelin NT und als Alternative das Zeppelin Museum oder das ZF Forum. Auch der Zeppelin war für uns eine Neuheit, eine von beeindruckender Größe. Danach hatten wir noch ein bisschen Zeit, die wir zu einem kleinen Rundgang durch die im Aufbau befindliche Messe nutzten. Im Anschluss ging es mit dem Karrieredinner weiter, bei dem zu jedem Gang des Abendessens zwei neue Firmenvertreter an den Tisch wechselten, ähnlich wie beim Speeddating.

Am Mittwoch, den letzten Tag, durften wir nach einem Frühstück am Messestand noch auf die AERO. Die AERO ist die größte Messe für Privatflugzeuge in Europa. Vertreten waren unter anderem Jets von Embraer, Pilatus und Cirrus sowie viele kolbengetriebene Flugzeuge wie Diamond aus Österreich und eine große Anzahl Ultralights. Stark war auch die Bundeswehr vertreten. Wir hatten die Möglichkeit in einen der „Hueys“ und einen EC-135 zu steigen. Nachdem der Münchner EUROAVIA Secretary von seinen Mitstreitern von der Messe geschleift wurde, ging es wieder nach Hause.
Alles in allem war die AIRstudent eine interessante Möglichkeit, sich diese eher unbekannte Luft- und Raumfahrtregion aus der Nähe anzusehen. Falls sich irgendwann in der Zukunft Lufttaxis durchsetzen, muss man sich bei der Anfahrt auch nicht mehr durch die ganzen Ortschaften am Bodensee zu stauen.